Affinitäts-Index
Der Affinitäts-Index drückt aus, inwieweit eine Zielgruppe zu einem Medium, einem Produkt oder einer Einstellung eine unter- oder überdurchschnittlich hohe Neigung/Affinität hat.
Mit einem Affinitätsindex von 100 unterscheidet sich eine Zielgruppe nicht von der Bevölkerung. In der Regel spricht man von einer überdurchschnittlichen Affinität ab einem Index von 120 und einer unterdurchschnittlichen Affinität ab einem Index von 80.
Rechenbeispiel:
- 17% der Leser:innen der Marke Rheinische Post haben ein Haushaltsnettoeinkommen (HHNE) von 5000 € und mehr. In der Bevölkerung liegt dieser Anteil bei 13%.
- Affinitätsindex HHNE 5000+ € : 17/13 × 100 = 130
- (Personen mit einem HHNE von 5000 € und mehr haben eine überdurchschnittliche Affinität zur Rheinischen Post.)
Der Affinitäts-Index lässt sich bei Strukturanalysen in der b4p und in ma-Studien ausweisen.
Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma)
Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma), ist ein Joint-Industry-Committee aus allen Marktteilnehmern im deutschen Werbemarkt: Medienunternehmen, werbungtreibende Unternehmen sowie Werbe- und Media-Agenturen.
In der ag.ma werden allgemeingültige Standards für Leistungswerte für die Performance von Werbeträgern (klassisch und digital) definiert. In den diversen Studien der ag.ma werden diese Leistungswerte (Reichweiten und Nutzerstrukturen) für (nahezu) alle werbungtragenden Medien in Deutschland erhoben. Die Daten bilden die Basis für die Mediaplanung in Deutschland.
Best for Planning (B4P)
Best for planning (b4p) ist eine Markt-Media-Studie, die von den Verlagen Axel Springer, Gruner & Jahr, Bauer und Burda herausgegeben wird. Die Studie liefert im Gegensatz zur Media-Analyse der ag.ma nicht nur Daten zum Mediennutzungsverhalten und zur soziodemografischen Zusammensetzung der Mediennutzer. Darüber hinaus können mithilfe der Studie Mediennutzer auch im Hinblick auf ihr Konsumverhalten und Einstellungen beschrieben werden.
Die b4p erscheint jährlich (in der Regel im September). Es folgen innerhalb eines Jahres zwei Updates, in denen Reichweitenwerte aktualisiert werden.
Brutto-Reichweite
Die Brutto-Reichweite eines Werbeträgers beschreibt die Summe aller Kontakte mit dem Werbeträger (Print: KpA; Digital: PI). Hatte eine Person mehrfachen Kontakt mit dem Werbeträger oder der Belegungseinheit, werden alle Kontakte dieser Person für die Ausweisung der Brutto-Reichweite gezählt.
Crossmediale Markenreichweite: NpT, NpW, NpM
Die crossmediale Markenreichweite ist die Gesamt(netto)reichweite eines (Zeitungs-)Titels / einer Medienmarke über mehrere Kanäle hinweg.
Bei Tageszeitungen beschreibt die Markenreichweite die durchschnittliche Anzahl an Nutzern des Print-Angebots UND des Online-Angebots (Online, Mobile, App) in einem bestimmten Zeitraum (pro Tag / pro Woche / pro Monat). „Gezählt“ werden also Personen, die mindestens ein Produkt in dem genannten Zeitraum nutzen. Personen, die in dem genannten Zeitraum die Marke über mehrere Kanäle nutzen, werden nur einmal gezählt.
Die Markenreichweite lässt sich auch für ausgewählte Gebiete und Zielgruppen ausweisen.
Die Markenreichweite setzt folgendermaßen zusammen:
- Pro Tag: Leser Print pro durchschnittliche Ausgabe (LpA) / Unique User pro Tag
- Pro Woche: Leser Print, die mit einer 6-fachen Print-Belegung erreicht werden / Unique User pro Woche
- Pro Monat: Leser Print, die mit einer 24-fachen Print-Belegung erreicht werden (ungleich Weitester Leserkreis!) / Unique User pro Monat.
Aktuell gibt es für die Rheinische Post zwei Quellen für die Markenreichweite: Die Studie b4p und die ma TZ Konvergenz der ag.ma.
Downloads & Streams (Podcasts)
Unter einem Download versteht man, dass ein Podcast, bzw. einer Podcast-Folge in einer Podcast-App auf einem Endgerät heruntergeladen und abgespeichert wurde, um den Podcast bspw. im Offline-Modus hören zu können. Ein Stream bedeutet, dass ein Podcast, bzw. einer Podcast-Folge direkt online auf einem Endgerät (auf einer Webseite oder in einer App) abgespielt wurde. Die Summe der auf Endgeräten getätigten Downloads & Streams bildet die Reichweite eines Podcast (bzw. Podcast-Folge) ab.
In der Studie ma Podcast der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) werden monatlich Reichweiten („valide Downloads“) für Podcasts der teilnehmenden Publisher und Strukturdaten der Podcasthörer ausgewiesen.
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)
Die IVW ist eine staatlich unabhängige, nicht kommerzielle und neutrale Prüfinstitution für den deutschen Werbeträgermarkt. Sie ist ein Verein, der von Medienunternehmen, Werbungtreibenden sowie Werbe- und Media-Agenturen in Deutschland unterhalten wird.
Der Verein ermittelt quartalsweise die Auflagenhöhe von Zeitungstiteln. Diese werden zweimal jährlich von unabhängigen Prüfern kontrolliert. Die Mitgliedschaft bei der IVW ist für Printmedien Voraussetzung, um an der Media-Analyse der ag.ma teilnehmen zu können.
Neben der Ausweisung von Print-Auflagen ermittelt und veröffentlicht die IVW-Zugriffszahlen bei Anbietern von digitalen Werbeträgern (Visits) und Paid Content (Nutzungsrechte durchschnittlich pro Tag (tNR)) sowie Kino-Besucherzahlen.
Leser pro Ausgabe (LpA)
Der Leser pro Ausgabe ist die Anzahl an Personen, die eine durchschnittliche Ausgabe einer Zeitung lesen und damit das Maß für die durchschnittliche Größe der Leserschaft.
Der LpA in % ist das, was üblicherweise als „Reichweite“ bezeichnet wird. Er kann in Form einer Hochrechnung auch in „Tsd. Lesern“ angegeben werden.
In der Regel wird der LpA für das Verbreitungsgebiet ausgewiesen, er kann aber auch für Belegungseinheiten, Teilgebiete (bis auf Kreisebene) und für Zielgruppen ermittelt werden.
Der LpA wird in der Studie Media Analyse ma Tageszeitungen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) erhoben und einmal im Jahr (in der Regel im Juli) veröffentlicht.
Leser pro Exemplar (LpE)
Der Leser pro Exemplar gibt an, wie viele Personen durchschnittlich ein Exemplar einer Zeitung lesen. Er wird berechnet durch das Verhältnis von Reichweite (Leser pro Ausgabe, LpA) zu der verkauften Auflage (IVW-Angabe).
Media Analyse Tageszeitungen (ma TZ) der ag.ma
Die ma Tageszeitungen der ag.ma ist die zentrale Reichweiten-Studie für Tageszeitungen in Deutschland. Die Studie liefert Leistungswerte für nahezu alle Tageszeitungen in Deutschland. (Siehe auch: Leser pro Ausgabe).
Die in der ma Tageszeitungen ermittelten Leistungswerte (Reichweiten und Nutzerstrukturen) fließen in die Planungsprogramme der Mediaplaner ein und dienen als „Vorgabe“ für andere Markt-Media-Studien wie z.B. für die best4planning.
Die ma Tageszeitungen wird herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, ag.ma (siehe oben).
Die ma Tageszeitungen erscheint einmal im Jahr (in der Regel im Juli).
Netto-Reichweite
Die Netto-Reichweite eines Webeträgers, bzw. eines Mediums ist die durchschnittliche Anzahl an Personen, die mit einer Ausgabe, Belegungseinheit oder einer Kombination mehrerer Medien in einem vorgegebenen Zeitraum Kontakt haben. Im Gegensatz zur „Brutto-Reichweite“ wird jede Person nur einmal gezählt, unabhängig davon, wie oft sie im genannten Zeitraum Kontakt mit dem Medium bzw. den Medien hatte.
Netto-Reichweiten-Wert für Print sind „Leser pro Ausgabe“ und „Weiteste Leserkreis“, für Digital der Unique User pro Tag/Woche/Monat.
Page Impressions
Page Impressions sind Seitenzugriffe auf einer Website. Dabei wird jeder Seitenzugriff auf einer Webseite oder Belegungseinheit gezählt – unabhängig davon, ob er innerhalb eines oder mehrerer Nutzungsvorgänge (Visits) erfolgt.
Die Messung von Page Impressions erfolgt rein technisch. Hinter den einzelnen „Kontakten“ stecken somit jeweils einzelne Endgeräte (stationär oder mobil), über die auf das Webangebot zugegriffen wird.
Page Impression werden von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) gemessen und monatlich veröffentlicht.
Tausender-Kontakt-Preis (TKP)
Der Tausenderkontaktpreis (TKP) gibt an, wie viel ein Werbekunde für 1000 Kontakte in der Zielgruppe bezahlen muss. Grundlage der Berechnung sind der Anzeigenpreis und die Brutto-Reichweite des Werbeträgers (d. h. auch Mehrfachkontakte einer Person werden gezählt).
Der TKP wird in der Mediaplanung eingesetzt, um Werbekosten genauer skalieren und Werbeplätze besser bewerten und (crossmedial) vergleichen zu können.
Unique User pro Monat / Woche / Tag (NpM / NpW / NpT)
Der Unique User drückt aus, wie viele Personen in einem bestimmten Zeitraum mindestens einmal auf eine bestimmte Webseite zugegriffen haben. Die Hochrechnung der Unique User ist somit die Anzahl der Besucher einer Webseite innerhalb eines Monats, einer Woche oder eines Tags, wobei jeder Besucher nur einmal gezählt wird (unabhängig von der Anzahl seiner Kontakte).
Der Unique User ist als Leistungswert im Digitalen vergleichbar mit dem Leser pro Ausgabe im Printbereich.
Durch eine Kombination von technischer Messung und Befragung werden mit dem UU (wie beim LpA) nicht nur die Größe einer Nutzerschaft, sondern auch Nutzerstrukturen abgebildet.
Im Gegensatz zu rein technisch erhobenen Daten wie PI’s, Visits und Unique Visitors stellt der Leistungswert Unique User – wie der LpA – eine von allen Marktpartnern anerkannte „Währung“ dar und fließt in Media-Planungsprogramme ein. Darüber hinaus ist er die Basis für crossmediale Leistungswerte.
Unique User wurden bis Q1/2023 von der AGOF in der Studie daily digital facts zur Verfügung gestellt. Aktuell wird innerhalb der ag.ma eine neue Reichweitenmessung für Digitalangebote entwickelt. Erste Daten sollen in Q1/2024 vorliegen. (Stand Juli 2023)
Visits
Ein einzelner oder zusammenhängender Nutzungsvorgang eines Webangebots wird als Visit gezählt. Visits werden auf Grundlage von erfolgreichen Page Impression errechnet.
Die Messung von Visits erfolgt rein technisch und dient ausschließlich der Hochrechnung von (technischen) Zugriffszahlen. Hinter den einzelnen Visits stecken somit jeweils einzelne Endgeräte (Clients), über die auf das Webangebot zugegriffen wird.
Visits werden von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) gemessen und monatlich veröffentlicht.
Weitester Leserkreis (WLK)
Der Weiteste Leserkreis (WLK) ist ein „weitgefasster“ Wert für die Größe der Leserschaft einer Zeitung. Darunter fallen alle Personen, die mit dem Titel innerhalb der letzten 12 Erscheinungsintervalle (vier Wochen) mindestens einmal Kontakt hatten – also mindestens in einer Ausgabe gelesen oder geblättert haben.
Vereinfacht gesagt gibt der WLK an, wie viele Personen innerhalb eines Monats mit einem Zeitungstitel erreicht werden.
Der WLK wird in der Studie Media Analyse (ma) Tageszeitungen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) und wird einmal im Jahr (i.d.R. im Juli) veröffentlicht.